Über Uns & Geschichte

Die Seelöwen

Ihre Gastgeber

Im Sommer 2022 als Unterstützung nach Kulmbach gekommen, wird der Betrieb seit Beginn des Jahres 2023 von Felix Glaser und Caroline Ganz geführt. Die Wiedereröffnung fand am 11. Januar 2023 statt. Es erwartet Sie weiterhin hausgemachtes fränkisches Essen aus regionalen Zutaten mit Kulmbacher Bier und fränkischen Weinen.

Felix Glaser über sich

„Nach 21 Jahren auf der Wanderschaft freue ich mich, wieder hier in Kulmbach zu sein. Es war eine bewusste Entscheidung für den Familienbetrieb und für den Standort Kulmbach. Dafür danke ich meinem Vater Werner und meiner Mutter Edeltraud Glaser sehr. Außerdem danke ich Caroline, dass sie mich auf diesem Weg begleitet und unterstützt.

Während meiner Walz durfte ich vieles erleben: Menschen aus vielen Teilen der Welt treffen, lernen, lehren und auch eigenständig umsetzen. So darf ich mich jetzt seit 13 Jahren staatlich geprüfter Küchenmeister nennen, zudem habe ich in der Schweiz noch eine Ausbildung zum Diätkoch und zum Konditor & Confiseur absolviert.

Während der letzten Jahre durfte ich über 600 angehende Fachleute auf Ihrem Weg im Rahmen von Praxisunterricht begleiten und auch am Schweizer Fachbuch für die Gastronomie, dem «Pauli», der in mehrere Sprachen übersetzt wird, persönlich mitwirken. Nebenberuflich engagiere ich mich seit mehreren Jahren zusammen mit www.schnelleinfachgesund.de für eine schnelle, einfache und gesunde Ernährung und Lebensweise im deutschsprachigen Raum – ein echtes Herzensprojekt für mich.

Ich konnte vom Gourmetrestaurant, dem 5-Sterne Hotel, dem Familienbetrieb, dem Catering bis zu den größten Betrieben der Schweiz viele wertvolle Erfahrungen sammeln. Es war immer mein Ziel, alles selbst aus Grundzutaten herstellen und möglichst viel selbst machen zu können. Einfach weil es mich persönlich interessiert, weil es anspruchsvoll und interessant ist und mir echte Freude bereitet. Diesem Ziel durfte ich die letzten Jahre sehr nahekommen und trotzdem ist das kein Grund für mich, nicht mehr weiterzulernen.

Während dieser Zeit durfte ich auch lernen, wie es ist in großen Teams zu arbeiten und diese auch als Betriebsleiter und Küchenchef selbst anzuleiten. Letzten Endes braucht das Management großer Brigaden aber so viel Zeit und Energie, dass immer weniger Zeit verbleibt, um das eigentliche Handwerk persönlich auszuüben. Deshalb wollte ich wieder zurück an den Herd und selbst den Kochlöffel schwingen. Wo könnte das besser gehen als in der Genussregion Oberfranken im schönen Kulmbach?

Das größte Kompliment für mich ist ein volles Restaurant mit vielen zufriedenen Gästen, die aus freien Stücken den Weg zu mir gefunden haben und gerne wiederkommen. In diesem Sinne bedanke ich mich für Ihr Interesse an meiner Person. Ich freue mich wirklich sehr über Ihren Besuch und wünsche Ihnen eine schöne Zeit bei uns im Gasthof zum Seelöwen.“

Auf ein baldiges Wiedersehen in der heimlichen Hauptstadt des Bieres freuen sich,

Ihre „Seelöwen“ Felix Glaser & Caroline Ganz

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Woher kommt der Name?

Ein ungeklärtes Rätsel

Der Verfasser des Kurzinventars des Stadt- und Landkreises Kulmbach würdigt das Anwesen Grünwehr 32 mit seiner reizvollen plastischen Gliederung und das Portal mit dem Kopf eines Seehundes. Die Zuschreibung erfolgt für den Kulmbacher Ratsmaurermeister Hans Georg Hoffmann von etwa 1728. 

Wann die Gastwirtschaftsbezeichnung „Zum Seelöwen“ genau erfolgte, ist leider nicht feststellbar. Woher der in unserer Gegend eher ungewöhnliche Name des Gasthofes stammt, konnte trotz intensiver Nachforschungen nicht ermittelt werden.

Historie

Die Bedeutung der Grünwehr

Das Grünwehr, oder früher mit Grünwöhr bezeichnet, ist als eine der Keimzellen unserer Stadt zu betrachten. Die alte, urkundlich wiederholt nachgewiesene Hohe Straße von Hallstadt bei Bamberg führt über das „Gebirge“ (Jura) nach Kulmbach und überschritt außerhalb der Stadtbefestigung im Vorstadtviertel Fischergasse/Grünwehr den Weißen Main. Diese Hohe Straße führte vom Mainübergang nach Norden über den Purbach nach Kronach und weiter in den Frankenwald und das benachbarte Thüringen. Nach Osten erreichten die Handelsleute das Fichtelgebirge, Böhmen, Schlesien und sogar Polen. Zwei frühmittelalterliche Wehranlagen links und rechts der Altstraße sicherten den Mainübergang.

Die steinerne Brücke

Schon im 14. Jahrhundert wird die Steinerne Brücke in den Urbaren genannt. Auffallend ist auch die besondere Hervorhebung als „Steinerne Brücke“. Die aus Stein gebauten Brücken waren damals selten zum Unterschied der aus Holz gebauten. Wir denken dabei zum Beispiel an die Steinerne Brücke in Regensburg zur Donauüberquerung.
Die wenigsten unserer Mitbürger, die täglich die Brücke im Grünwehr benützen, wissen nicht, dass dieses Bauwerk mit Sandsteinen gewölbt ist. Das Landbuch der Herrschaft Plassenberg aus dem Jahre 1531 berichtet, dass schon damals im Grünwehr Wohngebäude standen.

Ein ehemaliges Prälatenhaus?

Am auffallendsten ist das nicht weit von der Steinernen Brücke gelegene Anwesen Grünwehr 32, der frühere Gasthof „Zum Seelöwen“. Im Kurzinventar der Denkmalspflege wird der Gasthof als ehemaliges Prälatenhaus des Klosters Langheim beschrieben. Das zweigeschossige, aus Sandsteinen errichtete Eckhaus wird anbei der Kulmbacher Ratsmaurermeister Hans Georg Hoffmann zugewiesen. Ein Besitz Langheims lässt sich allerdings nicht nachweisen, da sich während des Bundesständischen Krieges 1553/54 im Raum der Steinernen Brücke heftige Kämpfe abspielten und Häuser im Grünwehr abbrannten.

Erste urkundliche Erwähnung

1634 gelang es kaiserlichen Soldaten wegen schlechter Bewachung des Tores an der Steinernen Brücke, in die Stadt einzudringen und auch Häuser einzuäschern. Diese kriegerischen Ereignisse mögen dazu beigetragen haben, dass alte Lehen- und Besitzrechte aus dieser Zeit teilweise nicht überliefert sind. Das heutige Anwesen Grünwehr 32 findet sich erstmals schriftlich mitgeteilt im Jahre 1750. Damals wurde Otto Georg Philip von Guttenberg zu Kirchleus mit einer Behausung mit Gärtlein im grünen Wehr, an der nach dem Buch gehenden Straße (= Untere Buchgasse) von der markgräflichen Regierung belehnt.

Die ersten Bewohner und der erste Wirt

Darauf folgte als Hausbesitzer der Pulverinspektor Johann Christoph Schoberth und als seine Erben der fürstliche Geheimkämmerer Johann Sebastian Liebhardt und Hofkammerrat Conrad Friedrich Schreiber. 1783 erwirbt der Kulmbacher Bürger und Bäckermeister Johann Simon Planck (* 13.4.1758 +,24.10.1842) von den Liebhardt und Schreiberischen Erben das ehemals zur Pulvermühle gehörige Wohnhaus. Der Kaufpreis betrug 1825 Gulden und 3 Taler. 4 Jahre danach tritt erstmals Planck als Wirt „bei der Steinbrücken“ in Erscheinung. Diese Wirtschaft im Anwesen Grünwehr 32 dürfte keine Konkurrenz zum nicht weit entfernten Gasthof „Goldener Adler“ (Grünwehr 1 – ehemalige Sandler´s Villa) gewesen sein.

Ehemaliges Bräuhaus

Bäckermeister Veit Münch kaufte 1830 das Wohnhaus Nr. 300 mit Keller, Stallung und überbauten Kammern, Holzschlicht, Faßremise, Kellerhaus mit Felsenkeller, Hofraum mit Dungstätte Gartenplatz vor dem Haus an der Faßremise im grünen Wöhr. 1850 trug Münch dem Magistrat vor, dass er in seinem dem Wohnhaus gegenüberliegenden Garten ein Bräuhaus errichten wolle. Der Braukessel sollte 70 Eimer fassen ( = ca. 4789 ‚Liter). Münch legte 1850, die Brauerprüfung ab und erhielt darauf von der Stadt die Konzession. 1857 verkaufte Münch die Realitäten an den Bierbrauer Johann Christian Schmidt und dieser 1861 an Michael Elias Michel jun., wobei Michel 1868 die Konzession zum Betrieb einer Gast-Schenkwirtschaft in seinem Wohnhaus mit der Beherbergung von Fremden und die Verabreichung von Kaffee, warmen Getränken und Erfrischungen erhielt.

Besitzer im 20. Jahrhundert

Das Anwesen Grünwehr 32 ging 1898 durch Kauf an Johann Schindhelm, Metzger aus Melkendorf, über mit Konzession zum Betrieb einer Gastwirtschaft. 1984 verkaufte dessen Erbe den Gasthof an den Brauereibesitzer Gerd Borges. Im Jahr 1986 erwarben Werner Glaser aus Wildenberg und dessen Gattin Edeltraud das Anwesen. Nach fünfmonatiger Renovierung wurde der Gasthof „Zum Seelöwen“ am 15. Januar 1987 wieder eröffnet.

Jüngste Geschichte und Generationenwechsel

Als junge Pachtwirte suchten Edeltraud und Werner Glaser nach der Geburt von Sohnes Felix eine eigene Gastwirtschaft und wurden im Gasthof „Zum Seelöwen“ fündig. Es war Liebe auf den ersten Blick, die jedoch gleich zu Beginn durch den baufälligen Zustand und die aufwändigen Renovierungsarbeiten auf eine harte Probe gestellt wurde.

Doch die Mühe hat sich gelohnt und über Jahrzehnte waren sie stolze Besitzer dieser Traditionsgaststätte, wobei sie diese nicht nur geprägt, sondern auch erweitert haben:

Nach Einsturz des Nebengebäudes (einer ehemaligen Mälzerei) eröffneten die Wirtsleute 2004 den „Seelöwenkeller“ – einen wunderschönen Biergarten am Fuß der Plassenburg mit über 100 Sitzplätzen.

2007 wurden Edeltraud und Werner Glaser erstmalig Festwirte in der Mönchshof-Ecke auf der Kulmbacher Bierwoche. Alle zwei Jahre erfüllten sie diese „Ehrenaufgabe“ mit einem großartigen Team und freuen sich sehr, dass auch diese Tradition in der Familie bleiben wird.

Denn per Jahresende 2022 wurden Betrieb und Haus an Sohn Felix übergeben. Werner Glaser genießt seit Jahresanfang 2023 seinen verdienten Ruhestand, während Edeltraud den jungen Seelöwen noch tatkräftig unter die Arme greift. Beide unterstützen die Jungen mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung.